Landstraße statt Autobahn

Nachdem die Stadt Heidelberg die Demonstration „200 Jahre Fahrrad – Radschnellweg Rhein-Neckar jetzt“ verboten und sowohl das Verwaltungsgericht Karlsruhe als auch der Verwaltungsgerichtshof Mannheim dies bestätigten, mussten die Organisatoren die Demonstration absagen.

Trotzdem kamen am Sonntag Morgen unter dem Motto „Schade – schön wär´s gewesen“ ca. 150 Radfahrer, ob Radsportler, Alltags- oder Freizeitradler zu den veröffentlichten Startpunkten. Einige kamen, weil sie vom Verbot nichts erfahren hatten, andere folgten der Einladung der Organisatoren gemeinsam auf eine Radtour „über die Dörfer“ zu gehen.


Zwei Polizeistreifenwagen zur Durchsetzung des Demonstrationsverbots begleiteten die Gruppe. Überraschend brachen sie nach ca. 9 km mitten auf der Landstraße die Absicherung ab, doch blieben sie in permanenter Sichtweite zu den Radlern – hatte man Angst, dass die Radfahrer doch auf die Autobahn fahren?

Dem Spaß an der Tour tat dies keinen Abbruch. Nach ca. 21 km und einer netten Radtour auf nicht immer angenehmen Straßen mit vielen Umfahrungen und über zahlreiche Kreuzungen und Kreisel, an denen Radler sonst immer Nachrang nach den Autos haben, konnten die Teilnehmer hautnah die Dringlichkeit des Radschnellwegs zwischen Heidelberg und Mannheim erleben. Auch wenn es keine Demonstration mit mehreren Tausend Radlern auf der Autobahn war, wie ursprünglich geplant, setzten die Teilnehmer doch ein Zeichen für diesen Radschnellweg.

Am Technoseum angekommen, konnten sich die Teilnehmer noch an der Ausstellung „2 Räder – 200 Jahre“ zur Geschichte des Fahrrades erfreuen, die heute Abend ihre Tore schloss.

Die Radtour, wie auch vorher die Demonstration wurde von den ADFC Kreisverbänden der Metropolregion Rhein-Neckar, Bündnis 90/Die Grünen Heidelberg, Ökostadt Rhein-Neckar e.V., Radsportverein Heidelberg, Rhein-Neckar-Kreis, SPD KV Heidelberg, Stadt Mannheim (vertreten durch das Büro „200 Jahre Fahrrad“) und dem Studierendenrat der Universität Heidelberg organisiert.